HPU – Wenn der Stoffwechsel die Psyche belastet
Hämopyrrollaktamurie (HPU) ist eine recht selten erwähnte und auch erkannte Stoffwechselstörung. Nach aktuellen Statistiken wird jedoch vermutet, dass nahezu jede 10. Frau eine HPU hat (Links siehe unten). Die weitreichenden körperliche und psychische Auswirkungen werden oft nicht mit der Störung in Zusammenhang gebracht.
Ich habe selbst HPU und weiß bereits seit rund 10 Jahren darüber Bescheid – ich lebe mit einigen machbaren Maßnahmen ein recht abenteuerliches Leben.
Die Schulmedizin kennt HPU kaum an, häufig wird man als Betroffene Person sogar belächelt.
Wie so oft, hilft es, sich selbst auf den Weg zu machen, selbst zu lernen und sich mit betroffenen Auszutauschen.
Doch was genau steckt hinter HPU – und wie beeinflusst sie unsere seelische Gesundheit?
Was ist HPU?
HPU ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Körper vermehrt sogenannte Hämopyrrollaktam-Komplexe über den Urin ausscheidet. Dabei handelt es sich um Verbindungen, die unter anderem wichtige Mikronährstoffe wie Vitamin B6, Zinkund Mangan binden und dem Körper entziehen. Diese Mikronährstoffe sind jedoch essenziell für zahlreiche Körperfunktionen – insbesondere auch für das Nervensystem und die psychische Stabilität.
Die Störung ist häufig genetisch bedingt, kann sich aber auch erst im Laufe des Lebens unter Einfluss von Stress, hormonellen Veränderungen (z. B. Schwangerschaft) oder Umweltbelastungen manifestieren.
Symptome – vielfältig und oft missverstanden
Da HPU sich in vielen verschiedenen Symptomen äußert, wird sie häufig nicht erkannt oder mit anderen Krankheitsbildern verwechselt. Zu den typischen Beschwerden zählen:
- Chronische Erschöpfung (Fatigue)
- Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen
- Angstzustände, Panikattacken
- Konzentrationsprobleme, „Gehirnnebel“
- Migräne und Schlafstörungen
- Hormonelle Dysbalancen
Besonders auffällig: Viele Betroffene berichten von einem Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und dem Auftreten oder der Verschlimmerung der Symptome. Dies liegt daran, dass HPU den Körper in einen dauerhaften Mangelzustand versetzen kann, der wiederum das emotionale Gleichgewicht destabilisiert.
Ich arbeite seit mehr als 10 Jahren mit hochsensiblen Menschen! In dieser Arbeit begegnen mir überproportional Menschen mit HPU!
Warum Mikronährstoffe so entscheidend sind
Vitamin B6, Zink und Mangan spielen eine Schlüsselrolle für die Funktion des zentralen Nervensystems:
- Vitamin B6 ist an der Bildung von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin beteiligt. Ein Mangel kann depressive Verstimmungen und Reizbarkeit fördern.
- Zink wirkt beruhigend auf das Nervensystem und ist wichtig für das Immunsystem. Ein Zinkmangel kann Ängste und Antriebslosigkeit begünstigen.
- Mangan ist essenziell für den Energiestoffwechsel und den Schutz vor oxidativem Stress.
Fehlen diese Stoffe dauerhaft, kommt es nicht nur zu körperlicher Erschöpfung, sondern auch zu psychischer Instabilität.
Die Rolle von Stress
Ein Teufelskreis entsteht: Psychischer Stress erhöht den Bedarf an Mikronährstoffen. Bei HPU-Betroffenen kann dieser Bedarf aber nicht gedeckt werden – der Mangel verschärft die psychischen Symptome, was wiederum Stress auslöst. Dieser Kreislauf kann ohne gezielte Therapie schwer zu durchbrechen sein.
Diagnose und Therapie
Die Diagnose erfolgt in der Regel über einen spezifischen Urintest, bei dem Hämopyrrollaktam-Komplexe nachgewiesen werden. Wichtig: Der Test sollte idealerweise in einem spezialisierten Labor durchgeführt werden, da nicht alle herkömmlichen Tests zuverlässig sind.
Die Therapie basiert in erster Linie auf einer gezielten Mikronährstoffsubstitution – meist in Form von speziellen HPU-Komplexpräparaten. Parallel dazu sollte auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement geachtet werden.
Fazit: HPU ernst nehmen – auch psychisch
HPU ist mehr als nur ein „Mikronährstoffmangel“. Für Betroffene kann die Störung massive Einschränkungen im Alltag und insbesondere im psychischen Wohlbefinden mit sich bringen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig an diese Möglichkeit zu denken – gerade, wenn psychische Symptome trotz klassischer Therapie nicht besser werden.
Es ist somit ein MUSS, die Psyche und die körperlichen Symptome im Zusammenspiel zu betrachten – Das sehe ich als meine Aufgabe!
Tipps:
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